Motorradfahren, aber sicher: Wichtige Tipps zum sicheren Fahren und zur Versicherung

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Wie kann das Motorradfahren sicherer werden? Experten sind sich einig und haben verschiedene Tipps parat, wie ein Motorradfahrer schnell und gleichzeitig sicher unterwegs ist.

Gefährliches Motorradfahren: So schützen sich Biker vor den Risiken

Den meisten Bikern ist die Gefahr beim Motorradfahren durchaus bewusst. Doch dafür auf das geliebte Hobby verzichten? Das wollen die wenigsten, wenngleich sie zum Beispiel bei ihren Kindern strikt dagegen sind, dass diese einen Führerschein zum Motorradfahren ablegen. Doch auch die vorsichtigsten Eltern haben es eines Tages nicht mehr in der Hand und können bestimmen, was der Nachwuchs macht.

Es ist daher sinnvoll, sich mit den Möglichkeiten auszukennen, die das Biken sicherer werden lassen. Und davon gibt es einige! Außerdem ist es wichtig, dass jeder Motorradfahrer nur mit der passenden Motorradversicherung unterwegs ist, um sich und andere vor den finanziellen Folgen eines Unfalls zu schützen.

Darum ist das Motorradfahren so gefährlich

Ganz wichtig: Beim Motorradfahren fehlt die Knautschzone, die einen Aufprall wie bei einem Auto abmildern kann. Das Risiko, sich bei einem Unfall zu verletzen, ist daher für einen Motorradfahrer ungleich höher.

Leider testen noch allzu viele Biker die Leistung ihrer Maschine aus, sind deutlich zu schnell unterwegs oder verzichten „mal schnell“ auf den Helm. Das kann böse enden, wie die Geschichte immer wieder beweist. Tödliche Unfälle beim Motorradfahren sind an der Tagesordnung und gerade in den Sommermonaten werden die Rettungskräfte nur allzu häufig zu schweren Unfällen gerufen.

Die Gründe, warum das Fahren mit dem Motorrad so gefährlich ist, sind verschieden:

  • Das Gleichgewicht lässt sich schwerer halten

    Bei niedrigen Geschwindigkeiten wird ein Motorrad instabil, das Gleichgewicht muss durch die Ausgleichsbewegungen des Fahrers gehalten werden. Dies gilt bis zu einer Geschwindigkeit von bis zu 20 km/h.

  • Kurven sind eine Herausforderung

    Das Motorrad hat eine starke Motivation, geradeaus zu fahren. In Kurven kann das dem Biker zum Verhängnis werden und er muss sich mutig in Schräglage begeben. Hier hilft nur die nötige Übung, um solche Herausforderungen zu meistern.

  • Keine Knautschzone

    Wenn der Biker stürzt, fällt er auf die Straße und das teilweise in hohem Tempo. Der Asphalt ist jedoch kein weiches Kissen und schwere Verletzungen können die Folge sein. Das gilt auch bei Unfällen, die mit dem Auto vergleichsweise glimpflich ausgegangen wären.

Ohne Schutzausrüstung sollte man auf keinen Fall aufs Motorrad steigen. ( Foto: Shutterstock - Mariia Boiko )

Ohne Schutzausrüstung sollte man auf keinen Fall aufs Motorrad steigen. ( Foto: Shutterstock – Mariia Boiko )

Die passende Schutzausrüstung ist ein Muss

Gerade im Sommer sind vielerorts mutige – oder waghalsige – Motorradfahrer zu sehen, die nur mit Shorts und T-Shirt bekleidet auf der Straße unterwegs sind. Wer sich dann vorstellt, dass der betreffende Biker einen Unfall hat, kann sich ausmalen, wie schwer dieser ausgehen wird.

Nicht nur der Motorradfahrer selbst, sondern auch die Rettungskräfte können einem leidtun! Mit der passenden Schutzausrüstung hingegen lassen sich viele Unfallfolgen zumindest deutlich abmildern, wenn sie sich auch nicht gänzlich verhindern lassen.

Möglichkeiten sind zum Beispiel:

  • hochwertige Helme bzw. Hochleistungshelme
  • Motorradbekleidung
  • Schutzhandschuhe
  • Kevlar- oder Aramid-verstärkte Jeans
  • Air Bag Westen
  • Nierenschutz und Rückenprotektoren
  • Motorradstiefel

Wichtig ist zudem eine gute Unfallversicherung, des Weiteren sollte jeder Motorradfahrer eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit einem ausreichenden Leistungsumfang abgeschlossen haben. Das schützt zumindest vor den finanziellen Folgen des Unfalls.

Es ist erstaunlich, wie wenig Wert teilweise auf die Schutzausrüstung sowie auf weitere Sicherungsmaßnahmen beim Motorradfahren gelegt wird. ( Foto: Shutterstock - Aleksandar Malivuk )

Es ist erstaunlich, wie wenig Wert teilweise auf die Schutzausrüstung sowie auf weitere Sicherungsmaßnahmen beim Motorradfahren gelegt wird. ( Foto: Shutterstock – Aleksandar Malivuk )

Sicherheitstipps vom Experten: Motorradfahren kann deutlich weniger gefährlich sein

Es ist erstaunlich, wie wenig Wert teilweise auf die Schutzausrüstung sowie auf weitere Sicherungsmaßnahmen beim Motorradfahren gelegt wird. Dabei ist es nicht einmal ein großer Aufwand, sicherer unterwegs zu sein!

Helm und Schutzkleidung sollten selbstverständlich sein, außerdem sollten Biker das Fahren in verschiedenen Situationen trainieren. Sowohl das Motorrad als auch der Fahrer sollten fit sein: Der Biker muss körperlich gesund und belastbar sein, er sollte sich gut fühlen, wenn er sich auf das Motorrad setzt. Das Bike selbst muss technisch in einwandfreiem Zustand sein, außerdem ist es wichtig, dass alle Bedienelemente passend eingestellt sind.

Video: Motorradfahren für alle – geil oder gefährlich? | Galileo | ProSieben

Vor der Fahrt die Sicherheit testen

Natürlich wird kaum ein Motorradfahrer vor jeder Fahrt das gesamte Motorrad auf Herz und Nieren überprüfen. Vor längeren Fahrten oder nach einer langen Standzeit ist es aber unbedingt empfehlenswert, die Bremsen zu testen und das Licht zu kontrollieren. Zudem ist es wichtig, das Motorrad erst einzufahren. Es muss sich warmlaufen, was vergleichbar mit einem Sportler ist, der gleich Höchstleistungen erbringen möchte.

Der Biker selbst hingegen sollte nach dem Winter oder generell nach längeren Phasen, in denen er nicht gefahren ist, die Bedien- und Bewegungsabläufe noch einmal durchgehen. Wer sicherer Motorradfahren möchte, muss zudem darauf achten, dass die Reifen eine Mindesttemperatur haben müssen, ehe sie auf volle Leistung gebracht werden. Das kann Unfälle verhindern.

Jeder Motorradfahrer ist umso sicherer unterwegs, je mehr Erfahrung er hat. ( Foto: Shutterstock - GROGL )

Jeder Motorradfahrer ist umso sicherer unterwegs, je mehr Erfahrung er hat. ( Foto: Shutterstock – GROGL )

Erfahrungen in Trainings sammeln

Jeder Motorradfahrer ist umso sicherer unterwegs, je mehr Erfahrung er hat. Das heißt, dass jede Fahrt auch als Training gesehen werden kann und dass das eigene Können immer wieder neu bedacht werden muss. Beim Fahren sollte bewusst das angewendet werden, was in der Fahrschule und in den Fahrsicherheitstrainings geübt worden ist. Gerade das Sicherheitstraining ist ein entscheidender Aspekt im Kampf gegen mögliche Unfälle.

Dabei wird daran gearbeitet, wie sich die Maschine am besten unter Kontrolle halten lässt, auch wenn eine unvorhergesehene Situation eintreten sollte. Solche Trainings werden unter anderem durch den ADAC angeboten und sollten nicht nur von Anfängern, sondern auch von Wiedereinsteigern wahrgenommen werden. Selbst geübte Fahrer können hierbei sehr viel lernen und frischen ihr Wissen wieder auf.

Zum Sicherheitstraining gehört auch das Bremsen. In den meisten Situationen gibt es dafür nur einen Versuch und dieser muss perfekt gelingen. Gleichzeitig ist eine Vollbremsung eine schwer zu meisternde Aufgabe, bei der das Motorrad leicht ausbrechen kann. Folgenschwere Stürze können die Folge sein. Auch im Alltag sollte das Bremsen in kontrollierbaren Situationen immer wieder geübt werden.

Zu den möglichen Sicherheitsnetzen zählt natürlich auch die Motorradversicherung. ( Foto: Shutterstock -  Juris Teivans)

Zu den möglichen Sicherheitsnetzen zählt natürlich auch die Motorradversicherung. ( Foto: Shutterstock – Juris Teivans)

Weitere Tipps für das sichere Motorradfahren

Wer mit dem Bike unterwegs ist, sollte sich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren. Sorgen, Ängste und Nöte haben hier nichts zu suchen, Ablenkungen stören nur und werden teilweise sogar zum Sicherheitsrisiko. Wichtig ist auch die passende Sitzhaltung. Das heißt, dass die Füße immer auf den Fußrasten bleiben, damit eine schnelle Reaktion im Ernstfall möglich ist. Tipp: Das konzentrierte Fahren kann durchaus anstrengend sein.

Das gilt vor allem für höhere Geschwindigkeiten. Das wiederum bedeutet, dass rechtzeitig Pausen eingelegt werden sollten. Motorradfahrer sollten auf ihren Körper achten und darauf, ob dieser Signale für eine zu hohe Anspannung zeigt. Diese können beispielsweise zusammengepressten Zähnen oder verspannten Muskeln bestehen.

Höchste Priorität muss aber immer das vorausschauende Fahren haben. Der Biker sollte in der Lage sein, Kurven einzuschätzen und Situationen beurteilen zu können. Nur dann ist es möglich, Unfälle zumindest in vielen Fällen zu vermeiden.

Die passende Motorradversicherung

Zu den möglichen Sicherheitsnetzen zählt natürlich auch die Motorradversicherung. Sie kommt für Schäden auf, die dem Unfallgegner entstehen. Die Rede ist hier von der Haftpflichtversicherung, die in Deutschland verpflichtend abzuschließen ist. Ohne eine solche bekommt das Bike gar keine Zulassung. Abgesichert sind sowohl Sach- als auch Personenschäden. Zusätzlich kann eine Voll- oder Teilkaskoversicherung abgeschlossen werden.

Die Kaskoversicherung kommt beispielsweise für Schäden durch Wild auf, übernimmt die Regulierung der Kosten nach einem marderbedingten Kurzschluss und zahlt im Falle eines Totalschadens den Wiederbeschaffungswert des Motorrads. In der Teilkaskoversicherung ist auch der Diebstahl des Fahrzeugs versichert, darüber hinaus sind Schäden durch Brand, Sturm und Überschwemmung absicherbar.

Die Vollkaskoversicherung trägt auch die Kosten, die selbst verschuldet am eigenen Motorrad entstanden sind. Theoretisch ist auch Glasbruch mit versichert, allerdings tritt dieser bei Motorrädern nur sehr selten auf.

Wichtig zu wissen: Auch die Schutzkleidung ist in der Versicherung enthalten und wird im Schadensfall ersetzt.

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