Macht das überhaupt Sinn? Das Motorrad tieferlegen? Das geht auf verschiedene Weisen und kann sogar die Unfallgefahr verringern. Der Fahrspaß bleibt in jedem Fall erhalten!
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Warum das Motorrad tieferlegen?
Wer sein Motorrad tieferlegen will, möchte mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen können. Das klingt erst einmal wenig sinnvoll, immerhin geht es doch in erster Linie um den Fahrspaß! Doch weitaus wichtiger ist die Sicherheit und die damit einhergehende sichere Brems- und Standmöglichkeit. Auch beim Wenden macht es sich negativ bemerkbar, wen das Motorradfahrwerk und die Sitzbänke zu hoch für den Fahrer sind.
Somit kann ein zu hohes Motorrad nicht nur unbequem sein, sondern sogar gefährlich werden! Zudem sind nicht nur die Chancen für eigene Verletzungen vielfältig, auch das Bike selbst kann Schaden nehmen, wenn der Fahrer die Balance verliert.
Wenn ein Biker nun über die Tieferlegung seines Motorrads nachdenkt und dabei vielleicht auch gleich andere Überarbeitungen am Bike erledigen möchte, kann sich bei einem Anbieter für Motorradersatzteile wie DAPARTO erkundigen. Hier kommen dem Kunden vielfältige Zahlungs- und Versandmöglichkeiten entgegen, außerdem ist das Unternehmen in verschiedenen europäischen Ländern wie Deutschland, Italien oder Polen zu erreichen.
Neben Rußfilter, Zündkerzen und Stoßdämpfer, bietet das Onlineportal auch alles Nötige zum Tieferlegen des Bikes! Der Motorradfreund findet das passende Zubehör in Markenqualität und kann sich damit sicher sein, der Qualität seines Motorrads nicht zu schaden.
Übrigens geht es auch andersherum und so fragen manche Biker nicht danach, wie sie ihr Motorrad tieferlegen können, sondern eher nach den Varianten zum Erhöhen des Bikes. Damit wird eine ausreichende Bodenfreiheit erreicht und die Sitzposition wird deutlich angenehmer. Teilweise reichen hier bereits höhere Sitzbänke aus, oft muss jedoch eine tatsächliche Höherlegung durchgeführt werden.
Um herauszufinden, ob das Tieferlegen sinnvoll ist oder nicht, sollte sich der Fahrer auf das Bike setzen. Nun wird der Lenker voll eingeschlagen und es muss dabei möglich sein, alle Bedienelemente leicht zu erreichen. Dafür sollen keine Streckübungen über den Tank nötig sein!
Mit diesem Test lässt sich feststellen, ob das Fahren auch in engen Kurzen und Wenden bequem möglich und der nötige Komfort gegeben ist. Mit dem Komfort geht direkt die Sicherheit einher.
Sind alle Elemente gut erreichbar, ist auch das Tieferlegen möglich. Ist es hingegen so, dass die Elemente in normal hoher Stellung des Bikes nicht oder nur unkomfortabel erreicht werden können, ist das Tieferlegen nicht zu empfehlen. Die Erreichbarkeit würde sich noch weiter verschlechtern, von Komfort und Fahrspaß wäre dies weit entfernt.
Wichtig ist, die Geometrie der Sitzbänke im Auge zu behalten, denn manchmal sind diese einfach so ungünstig geschnitten, dass sie für den mangelnden Komfort allein verantwortlich sind. Neue Sitzbänke gibt es natürlich im Zubehörhandel und können mit dem Tieferlegungskit zusammen erworben werden.
Motorrad tieferlegen: So geht’s!
Jeder professionelle Bikeservice hat das nötige Equipment zu bieten, mit dem das Tieferlegen des Motorrads möglich ist. Ein Tieferlegungskit ist ab ca. 130 Euro erhältlich und enthält zum Beispiel eine geänderte Umlenkung, eine kürzere Federbein Aufnahme, einen Lenkungsdämpfer oder auch einen niedrigeren Federteller.
Was genau enthalten ist, ist vom Federbein Typ abhängig. Mit der Anwendung des Kits wird eine Senkung der Sitzhöhe erreicht, die zwischen 20 und 65 Millimetern liegt. Als Standardtieferlegung gilt eine Absenkung von 30 bis 50 Millimetern.
Wichtiger Tipp: Um den Komfort zu erhöhen und die Geometrie des Bikes nicht zu stark zu ändern, ist es ratsam, nicht nur das Federbein im Auge zu haben. Auch die Front mit dem Lenkungsdämpfer sollte tiefergelegt werden. Die Gabel lässt sich dafür bis zu einem gewissen Grad in den Gabelbrücken absenken.
Die einzelnen Modelle der Motorräder unterscheiden sich hier aber und so bringt diese Maßnahme nicht immer den gleichen Erfolg. Es ist allerdings in jedem Falle sinnvoll, sich um Möglichkeiten zu bemühen, um die Geometrie des Bikes wiederherzustellen. Dabei ist es auch möglich, die Front durch einen Eingriff in das Motorradfahrwerk abzusenken bzw. eine Optimierung des Fahrwerks vorzunehmen.
Mit der nun folgenden Variante wird zum einen die Sitzhöhe optimiert, zum anderen nimmt diese direkten Einfluss auf die Federelemente. Hierfür wird an der Front des Bikes begonnen. Mit dem Einsatz von Reduzierhülsen lässt sich der Fahrwerksumbau in der ersten Stufe durchführen. Die Gabel wird somit gekürzt.
Auch hier gilt wieder, dass sich die Modelle unterscheiden und sich die Gabel nicht bei jedem Motorrad gleich weit absenken lässt. Außerdem muss eine Abstimmung der Ölmenge und Ölviskosität sowie der Federrate der Gabelfedern vorgenommen werden. Diese Maßnahme ist zwar teurer und kostet zwischen 300 und 400 Euro, der Fahrspaß erhöht sich damit jedoch beträchtlich. Außerdem wird die Performance im Motorradfahrwerk positiv beeinflusst.
Auch das Heck des Bikes wird den Möglichkeiten der Tieferlegung unterzogen, hier werden andere Federbeine verbaut. Spezielle Modelle lassen die Kürzung in Abstufungen von fünf Millimetern zu. Biker sollten darauf achten, dass alle Maßnahmen zum Tieferlegen den Vorschriften von TÜV und der ABE entsprechen. Gegebenenfalls müssen Anpassungen vorgenommen werden. Der Bikeservice berät dazu gern!
Die einzelnen Komponenten für das Motorradfahrwerk können auch vom Biker selbst montiert werden, wenngleich es sicherlich einfacher und sicherer ist, den Bikeservice zurate zu ziehen. Der Profi kann jedoch auch eine Vermessung der Geometrie des Bikes vornehmen, die sich durch das Tieferlegen zum Teil deutlich verändert hat.
Dafür werden vor und nach dem Umbau verschiedene Messungen durchgeführt, mit denen festgestellt werden kann, ob alle Möglichkeiten zum Umbau ausgeschöpft worden sind oder ob gegebenenfalls Nachbesserungen nötig sind. Auch die Balance des Fahrwerks wird dabei genau unter die Lupe genommen.
Nicht vergessen: Beim Tieferlegen muss auch der Ständer eine Kürzung erfahren, er passt ansonsten nicht mehr zum Motorrad. Hauptständer werden fast immer entfernt, denn hier müssen andere Modelle verbaut werden, die dem Bike einen sicheren Stand gewährleisten.
Die bereits erwähnte Höherlegung des Fahrwerks ist vereinfacht gesagt auf umgekehrtem Weg möglich. Der Bikeservice berät dazu gern!
Progressives Tieferlegen: Was bedeutet das für das Motorrad?
Meist wird allgemein vom Tieferlegen des Bikes gesprochen, womit die progressive Variante gemeint ist. Kenner empfehlen diese für jedes Motorrad, bei der auf veränderte Federwege gesetzt wird. Verkürzte Bauteile müssen hier nicht berücksichtigt werden, was sich positiv auf Lenkungsdämpfer, Federbeine, Gabel und Motorradfahrwerk auswirkt.
Das Tieferlegen von Motorrädern mit der progressiven Variante garantiert den anhaltenden Fahrspaß, denn die Federwege des Bikes bleiben erhalten. Diese wirken sich wiederum auf die Fahreigenschaften aus, die nach dem Umbau ebenso gut sind wie zuvor. Des Weiteren ist es dennoch möglich, den gewünschten Bodenkontakt zu erhalten, ohne dass nach Möglichkeiten gesucht werden muss, das Motorrad entweder schräg zu stellen oder eine Auflage für die Füße zu finden.
Das Motorrad kann bei dieser Form der Veränderung weiterhin gut ausfedern, denn die Geometrie des Hauptständers kann erhalten bleiben. Ein Ersatz ist nicht nötig! Das gilt auch für den Seitenständer, der unverändert am Fahrzeug verbleiben kann. Es gibt allerdings auch zahlreiche Möglichkeiten, um diesen neu einzustellen und hiermit dem persönlichen Geschmack des Bikers Rechnung zu tragen.
Zur Entfernung des Hauptständers: Bei anderen Varianten zum Tieferlegen muss der Hauptständer zwingend gekürzt oder gegen ein kürzeres Modell ausgetauscht werden. Ansonsten ist es nicht möglich, die Hebelwirkung beim Aufbocken zu nutzen, was sich in einem höheren Krafteinsatz bemerkbar machen würde. Außerdem bestünde die Gefahr, dass das Motorrad beim Abbocken einen Sprung nach vorn machen würde.
Der Seitenständer ist ein weiteres Problem, das sich beim Tieferlegen des Bikes ergibt: Ist der serienmäßige Seitenständer verbaut, ist der Stellwinkel zu steil, wenn das Fahrzeug tiefergelegt wurde. Ein sicherer Stand kann für das Motorrad nicht mehr garantiert werden. Der Seitenständer wird daher in der Regel ebenfalls ausgewechselt oder muss gekürzt werden.
Motorrad tieferlegen: Verschiedene Möglichkeiten
Sicherlich steht vor der Entscheidung für oder gegen das Tieferlegen auch ein Studium der Erfahrungsberichte anderer Motorradfahrer. Doch entscheiden muss letzten Endes jeder Biker selbst und so ist es hilfreich, die verschiedenen Varianten der Tieferlegung genauer anzusehen sowie ihre Vor- und Nachteile zu kennen.
Zuerst die „echte Tieferlegung“, bei der das Motorrad sowohl vor als auch hinten tiefergelegt wird.
Der Federweg wird hierbei auf das Maß, das für den jeweiligen Fahrer richtig ist, begrenzt, Feder und Lenkungsdämpfer werden auf die vorgenommenen Veränderungen abgestimmt. Wichtig: Sämtliche Änderungen müssen auf den Fahrer und vor allem auf die Bedingungen, unter denen das Motorrad gefahren wird, abgestimmt werden.
Des Weiteren kann es nötig sein, die Geometrie des Fahrwerks anzupassen, was allerdings von dem betreffenden Bike abhängig ist.
Die folgenden Vorteile ergeben sich dabei:
- Das Fahrverhalten wird sicherer und berechenbar.
- Die Federung ist begrenzt: Auch nach harten Stopps bleibt sie durch das Maß der Tieferlegung begrenzt.
Nachteile dieser Tieferlegungsvariante sind nicht bekannt oder können vernachlässigt werden.
Die zweite Variante ist das Tieferlegen mithilfe von Federn. Diese sind stark progressiv und erweisen sich anfangs als sehr weich, verhärten sich allerdings mit zunehmendem Einfedern.
Das Bike sinkt bis auf das Maß der Tieferlegung ein. Der größte Vorteil ist hierbei der Preis, denn die Kosten sind für diese Variante sehr überschaubar.
Dafür wartet das Tieferlegen mittels Federn mit einigen Nachteilen auf:
- Es entsteht viel Bewegung, weil die Dämpfer nicht ausreichend angepasst werden können.
- Der Negativfederweg macht einen hohen Anteil aus, daher entsteht viel Bewegung beim Beschleunigen, Bremsen und auch bei auftretenden Bodenwellen
- Das Fahrverhalten zeigt sich unpräzise.
- Das Motorrad kann über den Federweg ausfedern, wenn ein harter Stopp eingelegt wird.
Ebenfalls mit einem niedrigen Preis lockt die einfache Tieferlegung des Hecks. Doch auch hier zeigen sich umfassende Nachteile. So wird das Motorrad sehr stark hecklastig, was sich wiederum in einer zu geringen Haftung am Vorderrad zeigt. Das Bike ist untersteuert, das bedeutet, es schiebt über das Vorderrad hinaus zum Außenrand der Kurve hin. Außerdem kann das Bike unhandlich werden, weil die Geometrie des Fahrwerks deutlich verändert worden ist.
Die erstgenannte Variante des tatsächlichen Tieferlegens ist daher die zu empfehlende Art und Weise, aus einem zu hohen Bike ein größenmäßig passendes Motorrad zu machen. Auch wenn diese Möglichkeit teurer ist, so ist das Geld doch gut investiert, denn Fahrspaß und Komfort erhöhen sich damit deutlich, während sie bei den anderen Varianten leiden.
Ob sich das Bike nach dem Tieferlegen besser handhaben lässt oder nicht, darüber streiten die Experten und empfehlen daher einträchtig die erstgenannte Variante. Mit dem passenden Kit ist es möglich, die nötigen Arbeiten selbst vorzunehmen, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit dem Fachmann.
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