Motorradreparatur: Tipps und Tricks für Sparfüchse, Bastler und Tüftler

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Mit dem Motorrad über Land sausen – ein Gefühl wahrer Freiheit! Leider zeigt auch das beste Bike ab und zu einen Defekt. Viele Biker setzen auf eine Motorradreparatur in Eigenregie, um Geld zu sparen. Dafür müssen die Voraussetzungen stimmen.

Die Motorradreparatur: Mit der richtigen Vorbereitung klappt’s

Ist das Motorrad kaputt, ist das mehr als ärgerlich. Vorbei die Zeit der Freiheit! Auch im Geldbeutel kann sich die nötige Reparatur schmerzlich zeigen. Viele Biker setzen daher auf eine Motorradreparatur in Eigenregie und legen selbst Hand an das Bike. Das ist auch möglich, wenn zum einen die örtlichen Voraussetzungen stimmen, zum anderen das nötige Fachwissen vorhanden ist.

Wer schon einmal bei einer Inspektion oder bei einem regulären Service dabei war, konnte sich sicherlich den einen oder anderen Handgriff abschauen. Viele dieser Handgriffe werden im Laufe der Zeit klarer und es gilt: Probieren geht über studieren! Jeder Biker sollte aber seine eigenen Grenzen kennen. Das gilt nicht nur fahrtechnisch, sondern auch bezogen auf die Motorradreparatur.

Motorradreparatur mit der richtigen Vorbereitung angehen

Um eine Motorradreparatur selbst durchführen zu können, ist einiges an Vorbereitung nötig. Zum einen braucht es im besten Fall eine Motorradhebebühne, die in unterschiedlichen Varianten von einfach bis professionell erhältlich ist. Sie erlaubt das Arbeiten in angenehmer Höhe, was vor allem den Rücken schont.

Zum anderen sind die nötigen Ersatzteile, das Werkzeug und auch die Wartungs- und Reparaturanleitung des Motorrads wichtig. In der Anleitung sind verschiedene Angaben zu Füllmengen, Schaltpläne und Maße enthalten. Wer eine Inspektion selbst durchführen oder wenigstens vorbereiten möchte, sollte daher die in der Anleitung genannten Punkte kennen.

Tipp: Die Originalanleitung liegt nicht mehr in jedem Fall vor. Verschiedene Portale bieten diese Anleitungen in gebrauchter Form an, über den Hersteller sind sie häufig nicht mehr erhältlich. Das gilt vor allem für ältere Motorräder.

Wichtig ist des Weiteren eine Werkstatt. Diese muss vor Wind und Regen geschützt sein, außerdem sollte sie genügend Platz bieten, um sich frei bewegen und die demontierten Teile des Motorrads lagern zu können. Eine ausreichende Beleuchtung ist ebenfalls wichtig, ein mobiler Strahler kann hier durchaus hilfreich sein. Unter das Motorrad gehört eine dichte Unterlage, damit austretende Flüssigkeiten nicht im Boden versickern können. Wichtig: Nur mit dem richtigen Werkzeug kann die Motorradreparatur hochwertig ausgeführt werden. Die oftmals zwar preislich interessanten, qualitativ aber minderwertigen Werkzeuge vom Discounter sind eine schlechte Wahl.

Video: Das wichtigste Werkzeug fürs Motorrad – Welt der Wunder

Das kann selbst repariert werden

Wer absoluter Anfänger ist, wird sich bei der geplanten Motorradreparatur schwertun und sollte sich erst einmal auf wirklich einfache Dinge beschränken. Müssen Lenker, Armaturen oder Hebel angepasst werden, ist das auch für Laien möglich und als Einstieg in die Welt der Motorradreparatur durchaus passend. Auch Sicherungen können selbst ausgetauscht werden und müssen demzufolge nicht zwingend Bestandteil der professionellen Inspektion sein.

Wichtig zu beachten: Die Zündung sollte dafür auf jeden Fall ausgeschaltet sein! Andernfalls riskiert der Hobbybastler einen Kurzschluss.

Auch die folgenden Dinge können selbst erledigt werden und benötigen damit keinen Service durch den Profi:

  • Nachziehen der Kette
  • Tausch der Cockpitscheibe
  • Tausch einzelner Teile der Verkleidung
  • Wechseln von Glühlampen
  • Wechseln von Filtern und Öl

Rechtzeitig Hilfe holen

Vor allem diejenigen, die das erste eigene Motorrad besitzen, sollten rechtzeitig über Hilfe nachdenken. Am besten, bevor irgendetwas schief geht und ein teurer Service in der Fachwerkstatt nötig wird! Dabei muss diese Hilfe kein Profi sein, auch andere Hobbybastler können wertvolle Tipps und Tricks auf Lager haben. Wer keinen Bekannten hat, der als Biker schon länger unterwegs ist, kann das Internet nutzen.

Verschiedene Foren und Biker-Gruppen ermöglichen das Stellen von Fragen. Sogar schrittweise Anleitungen für bestimmte Reparaturen sind dort zu finden. Außerdem wissen die Semi-Profis dort, wo sich die nötigen Teile günstig erwerben lassen, wo der Reifenservice in der Region besonders kostengünstig ist und wer als Ansprechpartner infrage kommt, wenn die Hobby-Bastelei nicht zum Erfolg führt. Vielfach müssen auch keine Fragen in den Foren gestellt werden, weil sich über die Suchfunktion Antworten zu den gängigsten Fragen finden lassen.

Die Forum-Profis geben übrigens einen wichtigen Tipp: Wer sich einen Oldtimer kauft und diesen aufarbeiten möchte, sollte sich unbedingt unter den japanischen Modellen umschauen. Diese sind ebenso wie die nötigen Ersatzteile vergleichsweise einfach zu beschaffen, auch die Teile von älteren Modellen sind im Internet überall erhältlich.

 Ehe mit der Motorradreparatur begonnen wird, sollte unbedingt ein Foto von den zu entfernenden Teilen bzw. vom Motorrad im Komplettzustand gemacht werden. ( Foto: Adobe Stock -  albert schleich_)

Ehe mit der Motorradreparatur begonnen wird, sollte unbedingt ein Foto von den zu entfernenden Teilen bzw. vom Motorrad im Komplettzustand gemacht werden. ( Foto: Adobe Stock – albert schleich_)

Wichtige Tipps rund um die Motorradreparatur

Wichtigster Tipp: Ehe mit der Motorradreparatur begonnen wird, sollte unbedingt ein Foto von den zu entfernenden Teilen bzw. vom Motorrad im Komplettzustand gemacht werden. Schon viele Biker haben sich überschätzt und wussten am Ende nicht mehr, welche Teile an welche Stelle gehören. Dabei ist das Auseinandernehmen des Bikes der erste Schritt.

Bei diesem wird ersichtlich, welche Teile neu gekauft werden müssen, welche vielleicht noch zu reparieren sind und welche lediglich eines Services bedürfen. Zu beachten ist des Weiteren das vorhandene Budget, das für Ersatzteile zur Verfügung steht. Vor allem bei der Restauration von Oldtimern können die nötigen Teile arg ins Geld gehen! Die Zeit darf hier gar nicht gegengerechnet werden.

3 Tipps für die Motorradreparatur

Ein Biker wird sein Motorrad vielleicht für den Reifenservice in die Werkstatt geben, wenn neue Räder ausgewuchtet werden müssen. Dieser Reifenservice sollte nicht unterschätzt werden, denn vom Auswuchten ist das sichere Fahren maßgeblich abhängig. Wer häufiger selbst Hand anlegen möchte, kann auch in einen eigenen Wuchtbock investieren und die hauseigene Werkstatt damit aufwerten.

Die folgenden Tipps sind für alle Hobby-Bastler gedacht, die sich die Spezialwerkstatt für Motorräder sparen wollen und selbst optimale Ergebnisse erzielen möchten:

  1. Budget im Blick behalten

    Zu beachten ist, dass das Budget nicht nur anfangs festgelegt werden sollte. Auch zwischendurch sollte bei größeren Reparaturen ein Kassensturz gemacht werden, um herauszufinden, ob das Budget noch eingehalten oder schon längst überschritten ist.

  2. An die eigene Ausstattung denken

    Nicht nur, dass in hochwertiges Werkzeug investiert werden sollte, damit die Reparatur des Bikes Erfolg hat, sollte der Hobby-Bastler auch an die eigene Ausstattung denken. Schutzbrille und Handschuhe, gegebenenfalls Atemschutzmaske sowie ein Overall als Schutz vor dem Kontakt mit Flüssigkeiten sowie als Verletzungsschutz sind wichtig.

  3. Nicht gleich aufgeben

    Auch wenn nicht immer alles auf Anhieb klappt: Nicht gleich aufgeben! Biker sollten um Hilfe bitten und sich nicht scheuen, im Freundeskreis oder in Foren um Rat zu fragen. Außerdem brauchen manche Reparaturen mehrere Anläufe, ehe alles reibungslos funktioniert. Das gilt vor allem bei Oldtimern, die selbst erfahrene Bastler ab und zu vor echte Herausforderungen stellen.

    Bitte beachten: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Der Fahrspaß nach erfolgter Reparatur wird alle Ärgernisse wieder wettmachen.

Tipp für alle, die bei der Reparatur des Bikes sparen wollen: Vielfach gibt es Motorradteile auch gebraucht zu kaufen.  ( Foto: Adobe Stock -  JackF )

Tipp für alle, die bei der Reparatur des Bikes sparen wollen: Vielfach gibt es Motorradteile auch gebraucht zu kaufen. ( Foto: Adobe Stock – JackF )

Tipp für alle, die bei der Reparatur des Bikes sparen wollen: Vielfach gibt es Motorradteile auch gebraucht zu kaufen. Ein Blick in einschlägige Portale kann hilfreich sein und auch die Auto- und Motorradverwertungen vor Ort haben oftmals erstaunliche Schätze zu bieten. Wer sich Zeit nimmt und verschiedene Anbieter vergleicht sowie in Verhandlungen geht, kann teilweise die Hälfte oder sogar noch mehr sparen.

Ein letzter Rat: Sollten sich größere Defekte zeigen oder gar Schäden am Motor vorliegen, ist der Besuch der Fachwerkstatt in der Regel ratsam. Das gilt vor allem für diejenigen, die erst am Anfang ihrer Bastlerkarriere stehen und noch keine wirkliche Ahnung von dem, was sie machen wollen, haben.

Wird der Schaden durch die Reparatur in Eigenregie am Ende noch größer, wird das deutlich teurer! Auch der Spaß dürfte sich dann in Grenzen halten. Jeder Hobby-Bastler sollte daher in der Lage sein, seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und auch zu erkennen, wenn Grenzen erreicht werden.

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