Egal in welchem Alter man das Motorrad für sich entdeckt: Sobald man den Motorradführerschein hat, wünscht man sich ein erstes Bike. Die folgenden Tipps sollen beim Kauf helfen.
Angebote checken: Soll das erste Motorrad ein neues oder ein gebrauchtes sein?
Damit der Kauf eines Motorrads erfolgreich verläuft, sollte man genau überlegen, was man von dem Bike erwartet. Ähnlich wie beim Autokauf muss man sich bewusst machen, dass neue Motorräder gerade am Anfang einen hohen Wertverlust haben.
Andererseits kommt bei den gebrauchten Modellen Unsicherheit auf:
- Sind womöglich bald teure Reparaturen fällig?
- Ist der Preis fair und lässt sich hier noch verhandeln?
- Lohnt es sich, durch den Kauf eines Gebrauchten Geld zu sparen?
- Bieten neue Motorräder mehr Vorteile?
Hier sollen die Vorteile aber auch die Nachteile beim Kauf von neuen und gebrauchten Motorrädern näher untersucht werden, sodass die Einsteiger auf dieser Grundlage eine Entscheidung für sich selbst treffen können.
Wie noch unerfahrene Motorradfahrer Geld sparen können
Häufig sind die frisch gebackenen Besitzer eines Motorradführerscheins noch relativ jung und möchten nicht viel Geld für das Bike ausgeben. Diejenigen, die erst später ihre Begeisterung für die Zweiräder entdecken, haben zwar etwas mehr finanziellen Spielraum, doch sie planen oft vernünftiger und sind bei ihren Ausgaben vorsichtiger.
Diese Argumente sprechen für den Kauf von gebrauchten Motorrädern. Das entlastet nicht nur das eigene Konto, sondern ist auch wegen anderer Aspekte sinnvoll. So haben Einsteiger anfangs noch Schwierigkeiten bei den kleinen Manövern, beispielsweise wenn sie ihre Maschine abstellen. Sie können das Gewicht nicht richtig stabilisieren, sodass das Motorrad umkippt. Auf diese Weise kommt es zwar nicht zu großen Schäden, doch mit Kratzern ist auf jeden Fall zu rechnen. Diese Spuren mindern den Wert des Motorrads, was sehr ärgerlich ist, wenn es sich um ein neues Fahrzeug handelt.
Bei den Gebrauchten spielen Kratzer und kleine Beulen hingegen keine so große Rolle. Einsteigern wird empfohlen, zunächst eine kleinere und leichtere Maschine zu kaufen. Diese sind besser zu handhaben als die leistungsstarken Motorräder. Zu den Kraftpaketen kann man dann später übergehen, wenn man erste Erfahrungen gesammelt hat.
Gebrauchte und neue Motorräder vergleichen
Der Blick auf die angebotenen Motorräder hilft einem beim Vergleich der Verkaufspreise. So erhält man auch genauere Informationen zum Wertverlust. Die Kosten für eine gebrauchte Maschine liegen deutlich unter den Neupreisen. Durchschnittlich kann man innerhalb der ersten zwei Jahre mit einer Preissenkung bis zu 30 % rechnen. Dennoch sind auch die gebrauchten Fahrzeuge sehr sicher, denn die zuverlässigen Hersteller arbeiten stetig an der Verlängerung der Lebensdauer. Der TÜV gibt Aufschluss über die geprüfte Fahrsicherheit, doch eine Werksgarantie für ein gebrauchtes Motorrad erhält man nicht.
Bei den neuen Motorrädern wird zwar eine Werksgarantie gewährt, doch dafür muss man die Bikes regelmäßig inspizieren passen, damit der Wertverlust nicht zu hoch wird. Zudem ist es wichtig, das Motorrad pfleglich zu behandeln, um den Wiederverkaufswert zu erhalten. Im Vergleich zu den gebrauchten Maschinen sind die Inspektionskosten bei den neuen Motorrädern deutlich höher. Hier lassen sich die Kosten senken, wenn man wichtige Wartungsarbeiten selbst erledigt.
Den Motorradkauf vorbereiten
Die finanzielle Planung für den Motorradkauf muss ebenso gut durchdacht werden wie die Entscheidung für eine Maschine. Gegebenenfalls hilft dabei ein günstiger Kredit, den man online beantragen kann. Hier gilt es, möglichst günstige Konditionen zu finden, die zur persönlichen Situation passen.
Eine gründliche Vorbereitung befasst sich auch mit der ferneren Zukunft. Hier stehen die folgenden Fragen im Fokus:
- Für wie lange soll das Motorrad gefahren werden?
- Möchte man später auf ein anderes, leistungsstärkeres Modell umsteigen?
- Welche Marken haben einen relativ geringen Wertverlust?
Typischerweise sind die japanischen Motorradmarken zu günstigen Preisen erhältlich und gelten trotzdem als beständig. Das macht sie bei den Einsteigern sehr beliebt. Wenn man eine zweijährige Maschine aus Japan kauft, lässt sie sich nach weiteren zwei Jahren noch gut weiterverkaufen.
Welche Merkmale beim Motorradkauf zu berücksichtigen sind
Bei der Entscheidung für eine gebrauchte Maschine gibt es keine Garantie auf einwandfreie Qualität. „Gekauft wie gesehen“ heißt es, wobei die Verkäufer allerdings darauf hinweisen müssen, ob es sich um ein Unfallfahrzeug handelt. Bei einem Motorradhändler ist lediglich eine Gewährleistung möglich. Hier ist das Angebot zwar eher gering, doch ein kompetenter und kundenorientierter Händler stellt seinen Kunden alle wichtigen Informationen bereit.
Selbst wenn man Vertrauen zum Händler oder zum Privatverkäufer hat, ist es wichtig, die technischen Merkmale des Bikes genau zu prüfen. Gegebenenfalls geht man mit einem Freund, der sich damit auskennt, zum Besichtigungstermin.
Neben dem Gesamteindruck und dem Bauchgefühl sind vor allem die folgenden Punkte zu checken:
- Gibt es Probleme bei den wichtigen Funktionen wie Scheinwerfer und Bremslicht?
- Handelt es sich um ein Unfallfahrzeug?
- Ist die Maschine ausschließlich mit Originalteilen bestückt oder wurden Neuerungen eingetragen?
- Es dürfen keine Roststellen vorhanden sein.
- Flüssigkeiten dürfen nicht austreten.
- Die Bedienung der Bremse, der Bowdenzüge und der Lenkung muss einwandfrei funktionieren.
Mehr zu den Details
Als Einsteiger fehlt einem das Fachwissen zu den diversen technischen Elementen. Dennoch sollte man zumindest die sichtbaren Mängel wie Schleifspuren und Flüssigkeitsaustritt erkennen. Um schwierigere Fehler zu sehen, beispielsweise wenn die elektronischen Teile nicht hundertprozentig arbeiten, benötigt man die Unterstützung eines erfahrenen Bikers oder eines Mechanikers. Eventuell lohnt es sich, einen Gutachter heranzuziehen. Abhängig von dem Wert des Motorrads kann auch eine Checkliste helfen, die einzelnen Punkte zu kontrollieren.
Beim Aufbocken des Motorrads mit gerade gestelltem Lenker wird die Räderflucht genau überprüft. Wenn hier eine Abweichung zu erkennen ist, kann sich der Rahmen verzogen haben. Dann sollte man von dem Kauf Abstand nehmen. Vor einer Probefahrt kann die Maschine vom Verkäufer „warmgefahren“ werden. Das deutet möglicherweise auf eine Manipulation hin, es sei denn, es gibt eine logische Erklärung dafür. Wie das Fahrverhalten ist, lässt sich nur auf einer Probefahrt herausfinden. Dabei spielt auch das Motorengeräusch eine Rolle.
Das passende Bike für den eigenen Fahrstil finden
Die Einsteiger in der Motorradszene müssen zuerst einmal herausfinden, welchen Stil sie bevorzugen und was sie von ihrer Maschine erwarten. Manche sind lieber etwas sicherer und langsamer unterwegs, andere mögen es rasant. Eine gute Portion Abenteuerlust ist immer mit dabei, wenn man Motorrad fährt. Aber soll das Bike auch Offroad-tauglich sein oder nur auf den ausgebauten Straßen zum Einsatz kommen?
Schnelle Autobahnfahrten oder gemächliche Touren über ruhige Landstraßen, in Deutschland sowie in anderen Ländern locken interessante Strecken zum Motorradfahren. Für einige liegt der Fahrgenuss in dem Geschwindigkeitsrausch, andere begeistern sich für schöne Landschaften. Teilweise können Alter und Erfahrung der Biker den Fahrstil beeinflussen, doch auch die Generation 40+ ist nicht vor dem Reiz der Geschwindigkeit gefeit.
Welche Motorräder in der Szene beliebt sind
Gebraucht oder neu, wer nach einem Motorrad sucht, orientiert sich natürlich gerne an den Maschinen, die von den Freunden gefahren werden. Ein Blick auf die Statistiken weist darauf hin, dass immer mehr Motorradfahrer zu gebrauchten Maschinen greifen, während die Neuzulassungen etwas zurückgehen. Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es eine sehr vielfältige Auswahl, nicht nur bei den Autos, sondern auch bei den Zweirädern.
Zu den fünf wichtigsten Motorradmarken gehören BMW, Kawasaki, Yamaha, Honda und die legendäre Harley-Davidson. Die leistungsstarken und sportlichen Bikes kommen bei den längeren Wochenendtouren zum Einsatz, während etwas kleinere Maschinen auch im Alltag und in der Stadt gefahren werden. Die Cruiser laden zu entspannenden Fahrten über Land ein und haben einen hohen Wiedererkennungswert.
In den Motorradclubs sind vor allem die funktionalen, starken Maschinen gefragt. Hier ist es kein Problem für die Fahrer, noch jemanden mitzunehmen. Bei der Auswahl eines Motorrads geht es auch um den typischen Stil der Marken und um die Gesamtausstattung. Zielorientiert im klassischen Look oder eher lässig mit revolutionärem Touch, hier ist vieles möglich.
BIldnachweis:©Shutterstock-Titelbild: MiloVad -#01: Alexander Kirch-#02: Nestor Rizhniak -#03: Iakov Filimonov -#04: FeudMoth
2 Kommentare
Hallo
Ich bin eine begeisterte Bikerin, naja eher Sozia aber ein guter Sozia. -:) Das erste Motorrad war einen Kawa ZZR 1100.
Also Sozia gut zu sitzen, klar nach einem ganzen Tag Moped fahren tut der Popo auch weh. Aber es waren immer schöne Touren in der Gruppe.
Nach einigen Jahren wurde es denn eine BMW K 1300. schlappe ich glaub 185 PS. Leider hat diese mein Mann ohne mich gekauft, darauf sitzen war kein Spaß aber chic war se.
Für das erste Motorrad bin ich der Meinung, auch wenn es total reizt schnell zu fahren, nehmt nicht ganz zu viel PS.
Erst Erfahrungen sammeln dann kann es ja die nächste Größe sein. -:)
Hallo Carolina
Du hast Recht, gerade Anfänger unterschätzen ganz massiv die Geschwindigkeit und die damit verbundene Gefahr.
Leider ist viel zu oft zu lesen, dass wieder einen Mopedfahrer verunglückt ist.
Oft viel viel zu jung.
Was mir aber auch bei den alten Hasen auffällt, dass sie ganz easy ohne die nötige Schutzkleidung fahren.
Jeans, keine Handschuhe, keine Protektoren an der Hose oder an der Jacke
Sorry auch das ist sträflich auch wenn man nur ein kurzes Stück fährt. Wir mussten selbst die Erfahrung sammeln. Es war Sommer, Hemd mit halben Arm, kurze Hose, Turmschuhe, zum Glück der Helm war drauf.
Kanaldeckel rutschig, zack das Moped rutscht weg, rutscht auf der Straße entlang und landet im Graben.
Motorrad total kaputt, Arme, Hände und die total aufgeschürft mit Teer in den Wunden. Zum Glück nicht mehr.
Man kann nicht vorsichtig genug sein. Also bitte Schutzkleidung anziehen.