Wie wird der Benzinpreis in zehn Jahren sein? Diese Frage treibt so manchem Motorradfahrer Runzeln auf die Stirn. Motorrad fährt wohl niemand, um einfach von A nach B zu kommen – Motorrad fahren ist eine Leidenschaft, ein Hobby, eine Lebenseinstellung. Dumm nur, wenn der Spaß immer teurer wird, weil der Benzinpreis immer weiter anzieht. Das kann so manchem die Fahrt vermiesen! Spätestens an der nächsten Tankstelle hält sich die Freude über das Gefährt in Grenzen.
Zulassungen vs. Steigerungen beim Benzinpreis
Die folgende Tabelle zeigt die Zahl der Zulassungen von Motorrädern in den Jahren 2005 bis 2015, dazu die Veränderungen im Benzinpreis im gleichen Zeitraum:
Jahr | Anzahl der Zulassungen | Durchschnittlicher Benzinpreis (Superbenzin) |
2005 | 189264 | 121,7 Cent |
2006 | 184617 | 128,0 Cent |
2007 | 187284 | 133,7 Cent |
2008 | 187420 | 138,9 Cent |
2009 | 155058 | 127,3 Cent |
2010 | 138878 | 140,5 Cent |
2011 | 141465 | 152,2 Cent |
2012 | 140889 | 159,8 Cent |
2013 | 138632 | 154,9 Cent |
2014 | 148849 | 149,3 Cent |
2015 | 158457 | 136,9 Cent |
(Quellen: ADAC, statista)
Grob zusammengefasst lässt sich anhand der Daten sagen, dass die Anzahl der Zulassungen mit einer Steigerung der Benzinpreise zurückgegangen ist. Im Jahr 2005 waren es 189.264 Zulassungen bei einem Benzinpreis von durchschnittlich 121,7 Cent, in 2015 waren es nur noch 158.457 Zulassungen bei einem Benzinpreis von 136,9 Cent. Die Zulassungen gingen in den zehn Jahren also um rund 17 Prozent zurück, der Benzinpreis steigerte sich in diesem Zeitraum um 12 Prozent. Zur Zeit der Wirtschaftskrise von 2008 gingen die Zulassungen bis 2010 bemerkenswert in den Keller – scheinbar konnten sich hier deutlich weniger Menschen ihr geliebtes Hobby leisten.
Benzinpreis: Wie geht es jetzt weiter?
Nun stellt sich die Frage, wie sich der Benzinpreis in zehn Jahren weiterentwickeln wird. Da klar ist, dass der Rohstoff Erdöl früher oder später zur Neige gehen wird, wird es in den kommenden Jahren zu einer deutlichen Verknappung und damit auch zu einer Verteuerung kommen. Dies schürt natürlich gewisse Ängste: Die Motorradliebhaber, die auf ihr geliebtes Zweirad nicht verzichten wollen, machen sich schon jetzt Gedanken darüber, wie die Fahrten mit dem guten Stück zu finanzieren sein könnten. Manche Menschen denken vielleicht darüber nach, auf ein Auto mit Elektroantrieb umzusteigen, die Zulassungszahlen bleiben hier aber immer noch hinter den Erwartungen zurück. Dass aktuell der Benzinpreis vergleichsweise günstig ist, lässt zwar so manchen Biker hoffen – Realisten sehen jedoch die Tatsache, dass es sich bei der aktuellen Vergünstigung um den Preisnachlass pro Barrel für das Rohöl der Sorte Brent handelt. Was, wenn eine andere Sorte „modern“ ist, wenn die günstige Sorte am Ende ist und wenn nicht bald eine Wende im Energieverbrauch eintritt?
Driving season in den USA sorgt für hohen Benzinpreis – in zehn Jahren und auch schon jetzt
Es gibt eine Sache, die die Liebhaber von Zweirädern ebenso fürchten dürften wie ganz normale Autofahrer: die Driving season in den USA. In den Sommermonaten sind hier viele US-Amerikaner gern motorisiert unterwegs. Die Raffinerien sind aber ausgelastet, es kommt zur Verknappung des Kraftstoffs. Der Mehrbedarf wird unter anderem durch Importe aus Europa gedeckt. Ein Grund, warum hierzulande zwar der Rohölpreis sinkt, nicht jedoch der Preis an der Zapfsäule. Erhöht sich die Nachfrage, wird der Verkaufspreis höher gelegt – das einfache Prinzip der Marktwirtschaft. Wer dann aber nur zum Spaß unterwegs ist – wie das bei vielen Motorradfahrern nun einmal der Fall ist, wird den hohen Benzinpreis zu spüren bekommen. Da viele Amerikaner aber ein wenig uneinsichtig sind, was unnötige Fahrten angeht, wird es den Biker hierzulande auch im kommenden Sommer wieder teuer zu stehen kommen, wenn es in den USA heißt, dass die Driving season eingeläutet ist.
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